Wasser ist der Feind von Einspritzanlagen, insbesondere von Diesel-Hochdruckpumpen: Obwohl dieses Problem seit Jahren bekannt ist, bekämpfen es die Automobilhersteller nicht immer mit wirkungsvollen
Gegenmaßnahmen. Die verheerenden Auswirkungen dieses Problems fallen fast immer auf den Kunden zurück, da die Formel, mit der die Kfz-Werkstätten die Haftung ablehnen, "nicht vorschriftsmäßiger Dieselkraftstoff" lautet.
Die Leser von "Quattroruote" kennen die Gefahr schon lange, da wir diesem Problem bereits einige Artikel gewidmet haben (den letzten im Januar 2000): Lassen Sie uns hier zusammenfassen, was sich in der Zwischenzeit
geändert hat und auf die häufigsten Fragen eine Antwort geben.
-Warum ist Wasser im Diesel? Die Ölgesellschaften legen strenge Vorgehensweisen fest, um zu vermeiden, dass der an den Tanksäulen getankte Kraftstoff einen
höheren Wasseranteil als den nach Vorschrift zulässigen Maximalwert enthält (0,02%, d.h. 0.2 Gramm Wasser pro Kilogramm Diesel) und dass er zu keinen Motorproblemen Anlass gibt: Um diese Schwelle zu überschreiten, reicht jedoch
eine kleine Unaufmerksamkeit beim Befüllen der Zisternen. Es liegt kaum in der Absicht der Tankwarte, die Autofahrer zu betrügen, da die Fahrzeuge bei großen Wassermengen im Diesel sofort liegen bleiben und es daher nicht schwer
ist, den schuldigen Tankstelleninhaber auszumachen.
-Welche Schäden ruft Wasser im Dieselkraftstoff hervor? Der Diesel wird "verdünnt" und seine Schmierfähigkeit nimmt ab, d.h. dass sich die Einspritzpumpe oder
die Hochdruckpumpe der Common-Rail Motoren festfressen können. Darüber hinaus verrosten die Metallteile, wenn sie lange mit Wasser in Berührung bleiben.
-Welche Anlagen sind dem Problem am meisten ausgesetzt?
Alle Dieseleinspritzsysteme reagieren empfindlich auf Wasser, am meisten aber diejenigen mit hohem Dieseldurchsatz, wie der Common-Rail von Bosch (der mit Durchsätzen von 160-200 Liter/h arbeitet). Das kommt daher, weil herkömmliche Filter (die noch in vielen Dieselmotoren der neueren Generation montiert sind) eine Wasserabscheidungsfähigkeit haben, die bei Zunahme des Durchsatzes deutlich abnimmt. Wenn sie bei einem Durchsatz von 50 Litern/h (typisch für die früheren Anlagen mit indirekter Einspritzung) 90% des im Kraftstoff vorhandenen Wassers abscheiden können, sinkt dieser Wert bei größeren Durchsätzen bis unter 20%.
-Gibt es eine Methode, um die Verunreinigung des Diesels zu erkennen?
Seit langem gibt es Sensoren, die das Wasser, das sich im Kraftstoffilter sammelt, erkennen und eine Kontrolllampe am Armaturenbrett aufleuchten lassen. Vor einigen Jahren wurden sie von fast allen Automobilherstellern aufgegeben, finden sich heute aber in zahlreichen neuen Modellen wieder. Es ist jedoch unglaublich, dass teure und weit verbreitete Motoren wie Audi, BMW, Mercedes und Volvo diese S Sensoren nicht einsetzen und sich auf die Voraussetzung (Idealbedingung) verlassen, dass die Qualität des in den Handel gebrachten Diesels stets über jeden Verdacht erhaben sei. Der Sensor allein reicht jedoch nicht: Wenn er an einem herkömmlichen Filter montiert wird, leuchtet die Kontrolllampe bei einer Einspritzanlage mit hohem Durchsatz wie beim Common Rail-Motor erst auf, wenn eine große Menge Wasser bereits durch den Filter hindurchgeflossen ist und die Lebensorgane erreicht hat.
-Gibt es Filter, die in der Lage sind, das gesamte Wasser zurückzuhalten, bevor es die Pumpe und die Einspritzdüsen erreicht, auch bei »Common-Rail-Anlagen»? Bei Industrie Fahrzeugen und Marinemotoren sind Vorfilter
verbreitet, die die einzige Aufgabe haben, das Wasser aus dem Diesel abzuscheiden, der dann von einem anderen nachgeschalteten Filterelement filtriert wird. Aus Kosten- und Platzgründen werden bei Kraftfahrzeugen integrierte
Lösungen vorgezogen. Die Fahrzeuge "JTD" in der Version "Euro 3" der FIAT-Gruppe sind mit einem Wassersensor und einem Filter mit hoher Abscheidungskapazität (über 95% bei einem Dieseldurchsatz von 160 l/h),
hergestellt von UFI aus Nogarole Rocca (VR) , ausgestattet (in "Punto" und "Multipla" werden Bosch-Filter eingesetzt). Andere Automobilhersteller, wie Peugeot, Citroen und Toyota, installieren in Fahrzeugen mit
Common-Rail-Motor die Wasserkontrollanzeige, während BMW, Mercedes, Volkswagen-Audi und Volvo, wie gesagt, nicht über diese Anzeige verfügen und daher nicht auf das beginnende Problem hinweisen. Die Hersteller rechtfertigen diese
Entscheidung damit, dass es bei vorschriftsmäßigem Diesel zu keinerlei Problemen kommt. Aber eine Tankfüllung voll Wasser kann auch bei diesen Modellen zu gravierenden, kostspieligen Schäden an der Einspritzanlage führen.
.Was kann ein Dieselwagenbesitzer tun, um der Gefahr, dass Wasser seine Einspritzanlage beschädigt, vorzubeugen? Man sollte so häufig wie möglich bei der gleichen Tankstelle tanken und in jedem Fall die Zahlungsbelege
aufbewahren (wie die Kraftstoffkarte oder die Quittungsbelege bei Kreditkartenzahlung), die die Herkunft des Kraftstoffs belegen. Falls der Filter des eigenen Autos mit einem Abflusssystem des angesammelten Wassers ausgestattet ist
(normalerweise handelt es sich um eine Rändelschraube unter der Kartusche), muss das Wasser regelmäßig abgelassen werden (Fiat schreibt dies z.B. alle 5000 km vor). Diese Maßnahme ist eigentlich einfach, aber die
Rändelabflussschraube ist normalerweise schwer zu erreichen. Darüber hinaus muss man das mit Diesel vermischte Wasser, das aus dem Filter kommt, auffangen, um die Umwelt nicht zu verschmutzen: Es ist daher besser, sich an einen
Kfz-Mechaniker zu wenden.
Wer einen "JTD" "Euro 2" der FiatGruppe besitzt, kann die Situation verbessern durch Verwendung eines in den neuesten Modellen montierten Filter mit hoher Abscheidungskapazität und
Wassersensor: dieser ist nämlich austauschbar mit der in der Erstausrüstung verbauten Kartusche. Man muss nur auf den Anschluss des Sensors an eine Kontrollleuchte des Armaturenbretts und an die Elektroanlage des Fahrzeugs achten.
Es ist daher notwendig, sich an einen Fachmann zu wenden. Bei Dieselmotoren anderer Hersteller können theoretisch andere Systeme verwandt werden, wie Abscheidungsvorfilter, deren Nutzen jedoch im Unterschied zu der serienmäßig von
Fiat verwendeten, Lösung, nicht bewertet werden kann. Ferner könnte dies als "Manipulation" der Anlage angesehen werden, wodurch die Garantie für das Fahrzeug verfiele.
Die Filterhersteller arbeiten jedoch mit den
Automobilherstellern zusammen, um leistungsfähigere Filterelemente zu konstruieren, die in nächster Zukunft in den neuen Modellen installiert werden.
Unabhängig davon, ob man über einen Filter mit hoher Abscheidungskapazität
verfügt oder nicht, muss man beim Aufleuchten der Wasserkontrollanzeige sofort eingreifen.
Es ist nämlich nicht möglich, eine langsame, fortschreitende Verunreinigung, die es erlauben würde, noch eine kurze Strecke zu fahren, bis die Schwelle überschritten wird, über der der Filter das Wasser
nicht mehr halten kann, von einem gravierenden Wassergehalt zu unterscheiden, der zu einer raschen Füllung des Dekantierbehälters unter dem Filter und damit zu einem schnellen Überschreiten der Warnschwelle führt. Sobald die
Kontrollanzeige aufleuchtet, muss daher der Filter gereinigt werden (oder ausgewechselt, falls er keine Möglichkeit zum Ablassen des Wassers bietet), ansonsten riskiert man Schäden in Höhe von mehreren tausend Euro.
.Sind die
Automobilhersteller auf der Suche nach einem System, um das lästige Ablassen des Wassers von Hand aus dem Dieselfilter zu vermeiden?
UFI hat ein elektronisch gesteuertes System entwickelt, das beim Erreichen eines
festgelegten Niveaus das Vorhandensein von Wasser im Filter anzeigt und es beim darauf folgenden Anlassen automatisch in einen dafür vorgesehenen Behälter ablässt. Diese Vorrichtung wird in den Dieselversionen des "New
Large", d.h. der künftigen Luxuskarosse von Fiat, die für 2003 geplant ist, verbaut sein.
Der rettende Beleg
Angenommen, man hat das Pech einer verwässerten Tankfüllung, lehnen die Automobilhersteller fast immer jede Haftung ab, auch wenn sich das Fahrzeug noch in der Garantiezeit
befindet. Um einen Schadenersatz zu erhalten, muss man sich daher so schnell wie möglich an den Inhaber der Tankstelle wenden, der den verunreinigten Diesel geliefert hat und dem Kunden gegenüber rechtlich haftbar ist, und an die
Ölgesellschaft. Wenn der Schaden nicht sofort eintritt, ist es sehr wichtig, über einen Beleg zu verfügen, mit dem die beschuldigte Tankstelle ermittelt werden kann, wie die Eintragung der Kraftstoffkarte oder der Beleg bei
Kreditkartenzahlung. Die Schadenmitteilung kann direkt mit einem in der Tankstelle erhältlichen Formular (falls verfügbar) erfolgen oder per Einschreiben, in dem das Tankdatum, Fahrzeugmarke und -modell und die für die Reparatur
eingeschaltete Kfz-Werkstatt angegeben wird. In jedem Fall müssen die ausgewechselten Teile und eine Dieselprobe für die Analyse durch die Sachverständigen der Versicherung aufbewahrt werden.
Dieser Artikel wurde mit
freundlicher Genehmigung der UFI UNIVERSAL FILTERS INTERNATIONEL zur Verfügung gestellt. Das Original stand in der Zeitschrift “Quattroroute” - Defekt des Monats 3-2002.
R.ß. März 2002
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